Arne Banane
Zum Inhalt springen
Startseite » Neu » Der eingesperrte Weihnachtsmann im Kellerraum

Der eingesperrte Weihnachtsmann im Kellerraum

  • von

Der eingesperrte Weihnachtsmann im Kellerraum

Der eingesperrte Weihnachtsmann im Kellerraum

Letzte Weihnachten habe ich den Weihnachtsmann getroffen. Eigentlich trifft man ihn nicht, weil er ziemlich schnell ist. Oder man sieht ihn nicht, weil er, wenn man hinguckt, so langsam arbeitet, dass man ihn gar nicht wahrnimmt.

Ich habe ihn aber trotzdem getroffen, weil er eine Panne hatte. Direkt vor meiner Haustür. Also da hatte er die Panne und dort habe ich ihn getroffen:
Beim Versuch seinen Schlitten zu reparieren hat er sich außerdem so verletzt, dass ich ihm angeboten habe, bei mir im Keller einzuziehen.

Das war total nett von mir gemeint. Aber ich muss ganz ehrlich sagen, ich hab ihn das Jahr über dort vergessen.
Mein Keller hat keine Fenster und wenn man sich da drinnen befindet, fällt einem nicht auf, ob es gerade Tag ist oder nicht.

Alles was ich in meiner Wohnung verstauen muss, versaute ich auf dem Dachboden, deshalb war ich das ganze Jahr nie im Keller.

Aber da ich diese Weihnachten vor meinem Weihnachtsbaum saß und keine Geschenke fand, fiel mir wieder ein, wo der Weihnachtsmann sich befinden konnte und ich ging hinunter in den Keller.

„Hallo, Weihnachtsmann!“, sagte ich.
Er zockte.
„Weißt du wie spät es ist?“, fragte ich ihn.

„20:14 Uhr?“, fragte er. Das stimmte.
Da ging ich wieder hoch. Diese Weihnachten fiel wohl aus.
Auch gut.

Ich schnappte mir meine Jacke und ging spazieren. Ich lief die Straße entlang und hörte links und rechts neben all den Häusern, an denen ich vorbei ging, Kinder weinen, warum denn heute keine Geschenke da seien. Und ich hörte auch die Eltern verzweifelt argumentieren, dass ihnen die Hände gebunden seien und sie nichts machen könnten, wenn der Weihnachtsmann nicht käme.

Das sahen die Kinder dann auch alle ein.

Nur so aus Spaß ging ich zurück und informierte den Weihnachtsmann darüber, dass gerade Weihnachten sei und kein Kind mehr seine Geschenke wolle.

Das schockte den Weihnachtsmann gleich doppelt und er verteilte schnell alle Geschenke.

Aber kein Kind wollte mehr annehmen, was er ihnen überreichte.

Und als er mit seinem Schlitten wegfahren wollte, den ich ihm damals repariert hatte, musste er feststellen, dass ihm den jemand geklaut hatte.

Da wollte der Weihnachtsmann auch nicht mehr zocken und sich einfach nur noch in meinem Keller betrinken. Er kam wieder zu mir und ich schmiss ihn raus.
So ging er einsam von dannen.

Ich aber flog mit meinem neuen Schlitten über den Himmel und lachte.
Ich war ein ziemliches Arschloch.

Strich

ArneFAQA-Z