Arne Banane
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Der T-Rex und sein Liebeskummer

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Der T-Rex und sein Liebeskummer

Der T-Rex und sein Liebeskummer

Ich bin zu den Dinosauriern gereist. Das Last-Minute-Angebot mit der Zeitmaschine war ziemlich günstig und ich schwöre, ich wollte nur als Tourist mal einen echten Dinosaurier sehen. Mehr nicht.

Nun ist unsere Zeitmaschine mitten in einer lehmigen Pfütze gelandet und direkt, nachdem wir alle ausgestiegen sind, tauchte ein T-Rex über uns auf. Die anderen sind alle schreiend weggerannt und ich wünschte ich wäre nur geblieben, weil ich todesmutig war.

Die traurige Wahrheit aber war, dass ich geschockt war und gar nicht mehr in der Lage war, wegzurennen.

„Warum rennen die denn alle weg?“, fragte mich der T-Rex.
Ich sagte nichts, ich war immer noch geschockt.
„Du kannst so gut zuhören!“, sagte der Dino zu mir und ich fragte mich, was für Zeiten, das damals gewesen sein müssen, in dem die Zuhör-Floskel bereits nach einer einzigen Frage gestellt wurde.

Ich nickte vorsichtig. Vielleicht senkte ich auch nur leicht meinen Kopf und richtete ihn dann wieder auf. Auf jeden Fall musste ich einen positiv, bleibenden Eindruck beim T-Rex hinterlassen haben. Er nahm mich mit zu sich nach hause.

„Entschuldige, es ist alles ein bisschen unordentlich“, gestand er mir, dabei war es eine Felsenhöhle und es stand absolut nichts herum. Auch kein Geröll oder auch nur irgendetwas. ‚Seltsame Zeiten‘, dachte ich mir.

„Möchtest du einen Tee?“, fragte mich der T-Rex. Ich nickte.
Doch er stellte sich mit seinen kurzen Ärmchen so ungeschickt an, dass ich ihm half. Dabei berührten sich unsere Hände und ich entschuldigte mich und der T-Rex entschuldigte sich und wir schwiegen.

Als der Tee fertig war, saßen wir uns eine ganze Weile gegenüber und starten uns an. Dann wandte der T-Rex seinen Kopf ab.

Ich hatte schon so eine Befürchtung und als er mir dann tatsächlich seine Liebe gestand, wusste ich, dass ich hier rausmusste.

Ich erfand eine geniale Ausrede, nämlich die, dass ich aufs Klo musste und verließ seine Höhle. Ich drehte mich noch einmal um und sah, wie er dahockte und wartete und es tat mir leid, zu wissen, dass ich nicht wiederkommen würde.

Dann lief ich zurück zur Zeitmaschine. Doch die anderen mussten bereits damit fortgeflogen sein oder die Pfütze musste sie verschluckt haben, auf jeden Fall war sie nicht mehr da.

Da spürte ich plötzlich, dass der T-Rex weinte.
Ich sah ihn nicht, er war ewig weit weg, doch ich wusste, dass er nun begriffen hatte, dass ich nichts von ihm wollte und nicht wieder kam.

Ich blieb in der Vergangenheit. Wie hätte ich das auch ändern sollen?
Und ehrlich gesagt rechnete ich jederzeit damit, vom T-Rex aus Rache angegriffen zu werden. Doch es geschah nichts.

Er rettete mir einmal sogar das Leben. Doch das ist eine andere Geschichte. Im übrigen bin ich der Meinung, dass Wikipedia einen schönen Artikel über Dinosaurier geschrieben hat!

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