Arne Banane
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Das Schaf mit dem Maschinengewehr

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Das Schaf mit dem Maschinengewehr

Das Schaf mit dem Maschinengewehr

Welcher Schäfer verliert erst sein Maschinengewehr, dann sein Schaf und wird dann auf hinterlistige Weise erpresst. Ich weiß, das war eine ironische Frage. Und ja, ich bin der Schäfer und alles war viel zu kompliziert. Es begann so.

Ich war mit meiner Schafherde von 500 Schafen im Urlaub. Wir reisten durch die Highlands von Schottland und grasten alles ab. Ja, ich graste auch mit, so habe ich Ihnen das anfangs beigebracht und später haben sie nicht mehr ohne mich weitergegessen.

Dann waren wir in einem Mittelaltermuseum. Einer halbwegs restaurierten Burg mit Erklärtafeln und einem Souvenir-Shop. Es gab eine riesige Außenanlage. Und genau genommen waren wir nur dort, weil es eine der wenigen Kultureinrichtungen war, die 500 Schafen den Eintritt erlaubte. Es war schon teuer genug die 501 Tickets zu bezahlen.

Dann hab ich den Fehler gemacht, einem Schaf einen Anhänger als Andenken zu kaufen und plötzlich wollte die anderen auch. Das Geld wurde wirklich knapp und ich hatte beim letzten Schaf nur noch Kleingeld für einen ‚I love castles‘-Aufkleber. Diese letzte Begegnung mit diesem Schaf war sehr wichtig für alles weitere, denn sicher könnt ihr euch denken, welches Schaf mir später ausgebüxt ist und mich mit meinem Maschinengewehr bedroht hat.

Das Maschinengewehr hatte ich nur zum Schutz vor wilden Tieren dabei. Aber wer hätte gedacht, dass ein liebes Schaf selbst wild wird.

Auf der Suche nach dem Tier durchstreifte ich alleine die Highlands. Die anderen Schafe blieben zurück und spielten Karten. Es geschah an einer Klippe, dass mich das Schaf von hinten Ansprach. „Soso, mein lieber Schäfer, so sieht man sich wieder!“

„Da bist du ja, Schaf!“, freute ich mich „Und du hast auch mein Maschinengewehr mitgebracht, dass ich verloren habe!“
„Falsch“, korrigierte es mich „Ich hab es dir gestohlen und dich jetzt damit aufgesucht, um dich abzuknallen!“
„Woher der ganze Unmut?“, frage ich.

„Du weißt woher!“, sagte es. „Melly bekommt einen Teddybär, Bert eine ganze Postkartensammlung und wirklich jeder bekommt etwas Schönes und was gibt´s für mich? Bloß einen billigen Aufkleber!“

Das Schaf fing an zu weinen. Ich überlegte, ob ich es trösten sollte oder ob ich schnell hinrennen sollte, um das Maschinengewehr an mich zu reißen.
Ich entschied mich für beides. „Hey“, sagte ich beruhigend, als ich auf das Schaf zuging. „Du weißt doch, dass das Geld knapp war.“
Während ich das Schaf in den Arm nahm und es anfing zu weinen, entfernte ich vorsichtig das Maschinengewehr aus seinen Hufen.

Da kam mir eine Idee: „Willst du einfach mein Maschinengewehr haben?“
„Wirklich?“, fragte es mich und schniefte.
„Na klar“, sagte ich „Hier gibt es sowieso keine wilden Tiere.“

Das Schaf fiel mir in den Arm. Wir kehrten zurück zu den anderen und es zeigte stolz überall sein neues Maschinengewehr. Dann fing es an uns zu unterjochen.

Hauptsache, es war glücklich. Im übrigen bin ich der Meinung, dass Wikipedia einen schönen Artikel über Pistolen geschrieben hat!

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