Mein Hamster im Weltall
Ich habe meinen Hamster ins All geschossen. Ohne es zu wollen. Wirklich.
Er war weggelaufen und hatte sich hinter dem Fußball versteckt, gegen den ich trat.
Der Fußball traf eine echte Rakete, die gerade tatsächlich ins All flog. Und das Plastik des Balls muss in der Hitze des Feuerantriebs den Ball an die Rakete drangeschmolzen haben. Zwischen der Schutzschicht des Balls und dem Metall der Rakete muss es mein Hamster in den Weltraum geschafft haben.
Das alles hab ich natürlich nicht beobachtet. Und außer, dass mein Hamster verschwunden ist, weiß ich absolut nichts, das irgendetwas daran beweisen würde.
Aber mein Hamster hat mir eine Postkarte vom Mond geschickt. Und außer den allgemeinen Worten „Schönes Wetter hier. Wie geht´s dir? Mir geht´s gut. Liebe Grüße“ gab es einfach keinen Kontext, der erklärt hätte, wie er es nach oben geschafft hatte.
Da mich meine Neugier nicht losließ. Fasste ich mir ein Herz, trieb Sport und bewarb mich dreizehn Jahre später als Astronaut. Die Ausbildung dauerte noch einmal vier Jahre. Und als ich nach vielem hin und her schließlich siebzehn Jahre später auf dem Mond stand, musste ich neben einem Hamsterskelett feststellen, dass Hamster nicht älter als fünf Jahre wurden.
Nur Glück, dass dieses Skelett nicht zu meinem Hamster gehörte. Und dass er scheinbar kein gewöhnlicher Tier war. Denn er lebte noch. Er saß hinter mir auf dem Mond, als er mich ansprach. „Du kommst spät!“
„Du kannst sprechen?“, fragte ich.
„Ja“, sagte mein Hamster „Und obwohl ich schon immer hier oben leben wollte, nehme ich dir die Sache mit der ‚Fußballbeförderung ins All’ doch sehr krumm.“
„Es stimmt also wirklich?“, fragte ich und freute mich heimlich.
Mein Hamster sagte nichts.
„Also warum ich jetzt erst komme…“, erklärte ich. „Ich musste eine Astronautenausbildung machen und vorher noch Sport. Das hat halt gedauert. Und das mit dem Fußball tut mir leid. Es war keine Absicht!“
„Schwamm drüber“, sagte er
„Warum hast du mich herkommen lassen. Was gibts hier?“, fragte ich den Hamster.
„Ich hab Michael Jackson und Hitler getroffen“, sagte er „ich dachte es würde dich freuen als erstes Beweise von ihrer Existenz zu erhalten, bevor die Medien davon Wind kriegen!“
„Wirklich?“, fragte ich „Leben die tatsächlich noch hinter dem Mond?“
„Nein natürlich nicht.“, rief mein Hamster. „Du erkennst Sarkasmus nicht, wenn du ihn hörst, oder?“
Tat ich wirklich nicht. Im übrigen bin ich der Meinung, dass Wikipedia einen schönen Artikel über All geschrieben hat!